Rede Dr. Dorothee Schlegel - AWN

Veröffentlicht am 29.09.2023 in Kreistagsfraktion

TO 6 Vorbereitung einer Gesellschafterversammlung der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises mbH (AWN)

K 2023/055

Gerne beginne ich mit dem Zitat, das dem diesjährigen Geschäftsbericht der AWN und der KWiN vorangestellt ist: „Die Müllberge von heute werden die Rohstoffe von morgen sein“. Damit jedoch diese Müllberge erst gar nicht entstehen, muss sehr viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden, wie „Müll“ vermieden werden kann – und zwar von uns allen. Und diese Öffentlichkeitsarbeit betreiben AWN und KWiN in vielfältiger Weise, über die Ortsblätter, die Presse, die Apps und viele Veranstaltungen. Dafür ein herzliches Danke.

 

Leider gibt es immer noch oder weiterhin Menschen, die es für selbstverständlich halten, dass der Müll möglichst kostengünstig entsorgt wird oder sie entsorgen ihn in Feld, Wald und Wiese auf Kosten der Solidargemeinschaft. Ich würde diese Personen nicht als „letzte Generation“ bezeichnen, aber sie agieren so, wie wenn nach ihnen nur noch die Müllabfuhr oder die Sintflut kommt.

 

Nun aber zum heutigen Tagesordnungspunkt, der sich lediglich mit der AWN beschäftigt. Jeder positive Jahresüberschuss, wie jetzt 2022, und wenn er auch noch so gering ist oder immer relativ zu Bilanzsumme und Umsatz- erlösen zu betrachten ist, freut. Jedoch steht ihm auch das neue Geschäftsjahr 2023 gegenüber mit all seinen Herausforderungen, Risiken und Chancen und – wer eben die Bilanz betrachtet - stößt auf Verbindlichkeiten oder Forderungen, die ins neue Geschäftsjahr übertragen werden. Deutlich zu erkennen sind die steigenden Preise, die auch vor der AWN nicht halt machen.

 

Unser Blick geht zudem auf die Löhne und Gehälter, gerade weil der Wechsel von Mitarbeitenden der AWN zur KWiN oder die Stellen bei der AWN ausgelaufen sind, zumindest noch eine kleine Rolle spielt(e). Guter Lohn für gute Arbeit muss die Maxime bleiben – und ist zudem immer Motivation oder Anreiz, wenn es um die Suche nach künftigen Mitarbeitenden geht.

Zum Thema „Rückgang der Erlöse aus der Abfallentsorgung und -Verwertung, einschließlich Kostenerstattungen“ – Herr Dr. Ginters Stichwort hierzu war „unterplanmäßig“. Schlussfolgern könnte man nun, dass weniger Abfall entstanden ist. Allerdings lohnt sich der Blick auf die jeweiligen Abfallfraktionen. Denn nicht alle Abfälle kosten gleich viel, fallen immer in gleicher Höhe an und nicht mehr alles sammelt die AWN ein. An dieser Stelle nochmals danke, dass den Vereinen trotz wechselnder Einnahmeerlöse ein gleichbleibender Beitrag für Altpapiersammlungen bezahlt wird.

Kritisch angemerkt werden könnte zum Bericht, dass seit vielen Jahren dieselbe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft engagiert ist. Der Wechsel zu einer anderen Gesellschaft wurde immer wieder thematisiert. Klar ist jedoch, dass ein Wechsel immer zwei Seiten hat. Geschaut werden muss natürlich darauf, ob eine andere Gesellschaft günstiger wäre – Wirtschaftlichkeit ist bei der AWN ja auch geboten.

Und mit Blick auf die aktuelle Wirtschaftsprüfungsgesellschaft könnte in die Waagschale geworfen werden: zum einen kennen sie AWN und wissen, wie es läuft und sie sehen mit geschärftem Blick, was intensiver geprüft werden muss. Zum anderen könnte genau diese Routine den Blick aber auch trüben. Daher sehen wir als Aufsichtsräte unsere Aufgabe darin, intensiv nachzufragen, genau in den Punkten, die entweder nicht geprüft wurden oder bei denen zumindest Rückfragen oder Unstimmigkeiten bestanden haben.

In unserer letzten Fraktionssitzung haben wir uns sehr intensiv über die AWN und die KWiN ausgetauscht. Die „alten Hasen“ berichteten von den zahlreichen Entwicklungen über die Neuorganisation seit 2008 und die Neuordnung der privaten abfallwirtschaftlichen Dienstleistungen, und die Jüngeren fragten überaus kritisch nach.

Denn es sind genau die Fragen, die die Bevölkerung an uns heranträgt und sie sollen so gut wie möglich beantwortet werden. Und wir tragen die kritischen Fragen nach Buchen, nicht als unserem Olymp, wie die Abkürzung ZEUS vielleicht vermuten lässt. Aber um dort die bestmöglichen Antworten zu erhalten oder um Lösungen zu streiten und zu finden, die uns allen nützen.

Die SPD-Fraktion stimmt dem Beschlussvorschlag zu. Soweit die mündliche Vorwegnahme der nachfolgenden Abstimmungen.

Schließen möchte ich mit einem Dank an das Team der AWN und der Digeno, stellvertretend an Herrn Dr. Ginter und allen, die die tagtägliche Arbeit der AWN tun - zum Wohl der Bevölkerung. Denn selbst wenn die AWN nicht die privaten Mülltonnen abholt, dient die AWN dem Landkreis und seinen Einwohnern.

Dr. Dorothee Schlegel, SPD-Fraktion – Kreistag 25.09.2023

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