Indochina, eine vergessene Region, mit ungewisser Zukunft

Veröffentlicht am 20.01.2017 in Arbeitsgemeinschaften

MdL a.D. Gerd Teßmer berichtete über Geschichte und Zukunftschance am Mekong 

Innerhalb des SPD-Kreisverbandes Neckar-Odenwald nimmt die Arbeitsgemeinschaft 60plus inzwischen einen festen Platz ein. 

Politisches Tagesgeschehen, poltische Zusammenhänge aus aller Welt, bundes- , landes- und kommunalpolitische Themen aber auch Aktuelles aus Wissenschaft und Kunst haben einen festen Platz in der breiten Angebotspalette dieser AG. 

Kreisvorsitzender Wilfried Nies und seine Stellvertreterin Hildgund Beichert  gelingt es regelmäßig eine Rednerin oder einen Redner zu gewinnen, der einerseits neue Informationen gibt und aktuelle Themen vorträgt, andererseits aber auch die aus dem gesamten Kreisgebiet kommenden Zuhörer anspricht. Nach den Informations- und Diskussionsveranstaltungen des letzten Jahres zur aktuellen Politik mit dem Europa-Abgeordneten , der Bundestagsabgeordneten Dr. Dorothee Schlegel, dem Landtagsabgeordneten Georg Nelius und der Fraktionsvorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion Heide Lochmann  stand zum Anfang dieses Jahr internationale Wirtschaftspolitik im Mittelpunkt. Der frühere Landtagsabgeordnete Gerd Teßmer, ein Kenner von historischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen in Südost-Asien zeigte die Entwicklung und wachsende Bedeutung der früher einmal zum französischen Kolonialgebiet gehören Staaten Kambodscha, Laos und Vietnam auf. Trotz jahrzehntelanger grausamer Kriege haben sich diese Länder inzwischen wirtschaftlich erholt und zu für Europa interessanten Handelspartnern entwickelt. Die historisch bedeutenden Sakralbauten rund um Angkor Vatt und Angkor Thom in Kambodscha, die zum Weltkulturerbe zählende Stadt Luang Prabang in Laos und der wachsende Fremdenverkehr in Vietnam ziehen immer mehr Touristen aus Europa an. Der alle drei Länder durchfließende Mekong werde immer mehr zur Lebensader.  Die einstige Bedeutung des Französischen ist inzwischen durch Englisch ersetzt worden und an den berühmten Fremdenverkehrszentren wird auch vermehrt deutsch verstanden.

Der Referent wies auch darauf hin, dass sich die EU mit diesen Ländern als Handelspartner, aber auch als Joint-Venture-Staaten anböten, gelten sie doch inzwischen als politisch stabil und sicher mit attraktiven Industrie- und Erholungszentren. Dies zeige sich den aus Deutschland kommenden Touristen besonders in Vietnam und Kambodscha immer deutlicher; neue und moderne Erholungszentren und noch fernab vom Massentourismus schießen aus dem Boden. Wenn auch die meisten Investitionen von ausländischen Geldgebern stammten, so habe die einheimische Bevölkerung durch den Verkauf eigener Agrarprodukte und Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich eine verbesserte Wertschöpfung und einen wenn auch nur langsam steigenden Nutzen dieser Entwicklung.

Teßmer gab diesen bisher noch stark landwirtschaftlich geprägten Staaten eine gute Chance, mittelfristig für Investoren immer interessanter zu werden. Deutsche und japanische Automobilfirmen hätten sich das schon mehrfach zunutze gemacht.  Wichtig sei aber auch, dass man in Europa diesen Staaten eine wirtschaftliche Chance geben; denn nur dann könnten sie sich zwischen den aufstrebenden Wirtschaftsriesen in der Nachbarschaft, China und Indien, aber auch Malaysia behaupten und eigenständig entwickeln. Das Interesse in Europa nehme zu, was auch häufigere Berichte und Reportagen über Indochina in unseren Medien deutlich machten. Denn die Auswirkungen der jahrzehntelangen Kriege seien überwunden und die Politik dieser Staaten sei in Wirtschaft und Bildung dabei, in großen Schritten aufzuholen. Am Schluss sprach Gerd Teßmer auch noch an, dass es Amerika und Europa gut anstünde, wenn nach den Jahrzehnten der Kolonisation und kriegerischen Auseinandersetzungen und Bombardierungen in diesen Ländern endlich auch wirkliche Entwicklungshilfe geleistet würde.

Wilfried Nies, der die anschließende Diskussion leitete, wies auf das weitere Programm der SPD-Senioren-Arbeitsgemeinschaft hin, bei der jeder Interessierte mit oder ohne Parteibuch immer willkommen sei.              

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